Der Nachmittag war wieder für einen Ausflug reserviert, und so fuhren wir zu dritt nach Bilea Lac ins Hochgebirge. Es war eine recht weite Strecke. Vom Fuß des Gebirges aus schraubten wir uns in endlosen Serpentinen nach oben, so dass Ileana Probleme mit dem Magen bekam, und auch mir war nicht ganz wohl. Unterwegs gab es begeisternde Aussichten zu sehen, wir stiegen ein paar mal aus, auch um Fotos zu schießen. Es ging vom normalen Wald aus über alle Vegetationszonen hinauf auf über 2000 Meter, wo sogar auf der Straße noch Schnee lag und man die Wolken mit der Nase anstupsen konnte. Oben war dann eben ein richtiges Hundewetter, wir fuhren noch durch einen langen Tunnel auf die andere Seite des Passes und genossen den Blick dort, dann wieder zurück und liefen eine Runde durch den Schnee zum Bergsee, der einmal das jenseitige Ufer völlig im Nebel versteckte, dann innerhalb von Minuten den Blick freigab.

Wegen meiner Abreise machte Ileana am Abend dann noch Hühnchen mit Kartoffelbrei - es dauerte eine Weile und ich half beim Knoblauch-Schälen. Es schmeckte dann auch vorzüglich. Immer wieder ging es in Gesprächen darum, dass und wie Ileana im November nach Deutschland kommen kann, für einen Monat. Ich halte das Ganze für ziemlich gewagt - wie das alles zu organisieren sein mag...

Wir diskutierten auch über das schwierige Leben in Rumänien für Ileana als Alleinerziehende, ich versuchte ihre Vorstellung zu relativieren, Ihr Leben sei zu schwer und in Deutschland sei es leichter. Immer wieder die gleichen Fragen - wie lebt man ein glückliches Leben?

Heute hatte ich überhaupt keine Ausgaben. Ein Grund, glücklich zu sein (!?).