Monotony 2000

Am 23. April 2004 hatten wir einen Auftritt im Alten Gasometer Zwickau, zusammen mit den Leuten von "Borwaerk L'abore". Wir gaben der Sache den bezeichnenden Namen "Strange days". Das Ganze war als Improvisationsabend angelegt, und so gingen wir ziemlich planlos an die Sache heran. Es entstand, was gerade so einfiel, und wenn wir dachten es passt, streuten wir auch mal hier und da einen Song aus dem aktuellen Repertoire bei. Zwei Schlagzeuge standen auf der Bühne, der Saal war recht gemütlich mit Sofas und Stühlen drapiert, und per Videokamera wurden die Musiker von der Bühne aus gefilmt und gleich per Beamer an die Wand geworfen - ein interessanter Effekt, so etwas wie eine Bühnenerweiterung.
Uns selbst hat es jedenfalls ziemlichen Spaß gemacht, auch wenn Einiges nicht so perfekt lief - aber Perfektion war ja bei weitem nicht unser Ziel. Unten noch ein Foto vom Auftritt.

Wir haben 2006 eine neue Demo-CD aufgenommen - 4 Songs sind dabei entstanden und in einer recht guten Qualität aufgenommen. Trotz schmalem Budget klingen sie schon bombastisch-phantastisch, wovon man sich hier auch direkt überzeugen kann.

Am 01. April 2006 (kein Scherz) haben wir uns wieder einmal an ein Experiment gewagt - wir spielten live zum Stummfilm "Der Golem, wie er in die Welt kam" aus dem Jahre 1920.
Der Film ist eigentlich in schwarz-weiß gedreht, aber verschieden eingefärbt und mit deutschen Zwischentiteln versehen. Die Ausstattung und Special-Effects sind für die damalige Zeit weltspitze ;-), die Story war damals sicher auch gruselig - heute wirkt das Ganze wunderlich und verschroben, die theatralischen Auftritte lassen einen schmunzeln. Auf jeden Fall hat der Film Atmosphäre und ist auch heute noch absolut sehenswert.
Das Ganze lief im alten Pfarrhaus in Schlunzig, in kleinem, persönlich gehaltenem Kreis, so als ne Art Party sozusagen. Trotz vielen im Vorfeld interessierten Leuten kamen dann doch nur ganz wenige - man hat eben immer so viel Anderes zu tun... Neben nachvollziehbaren Gründen ist es wohl auch ein gutes Stück Angst, sich auf Unbekanntes einzulassen, sich aus seiner Höhle rauszuwagen. Das ist in Zwickau sehr auffällig - es gibt nur ganz wenige Leute, die sich auf Neues einlassen - so unsere Erfahrung.
Wir ließen uns davon nicht abschrecken - schließlich machen wir Musik um selbst Spaß zu haben, und Publikum ist da nur eine angenehme Sache, die schön aber nicht zwingend notwendig ist. Natürlich macht es mehr Spaß und reduziert die Unkosten, wenn Viele dabei zuhören, und irgendwie sind wir ja auch eitel und sonnen uns gern in Applaus und ähnlichen Bewunderungsbekundungen. Ist schon seltsam, wenn man was Schönes macht und kaum einer siehts.
Jedenfalls ist der Abend für alle Anwesenden sehr gut gelaufen. Wir hatten uns musikalisch null vorbereitet nach dem Motto "richtig oder gar nicht" oder um mit dem Großmeister Helge Schneider zu sprechen: "Wir haben uns nicht vorbereitet - kann auch nichts schiefgehen" ;-)
Der Film lief - so richtig hatte den sich vorher auch noch keiner angeschaut - und wir reagierten einfach auf das, was da vor uns ablief oder ahnten voraus wohin es laufen wollte. Zum Teil ganz schön anstrengend, weil so ein Film eben stur weitergeht, egal ob die Musik passt oder nicht oder ob einem grad was dazu einfällt. Zum Teil aber kamen richtig phantastische Läufe und Stimmungen heraus, es war einfach ein Wechselspiel, das funktionierte, und es war superspannend, weil eben unvorhersehbar. Es wurde das, was wir haben wollten: ein skurriler und mit seltsamen Klängen angefüller Abend.
Schließlich haben wir dann auch nur gute Rückmeldungen bekommen. Unsere neuen Demo-CDs gingen auch weg, auch dank dem absolut bemerkenswerten Coverbild, das uns Rico gemalt hat. In Kürze werd ich das hier zeigen, wenn Rico erlaubt.
Hier noch einmal unser Flyer mit dem original Filmplakat, mit dem wir uns beworben haben:

Wegbeschreibung (Klick vergrößert die Karte): von Zwickau oder A4 aus: B93 Ausfahrt Mosel, dann Richtung Schlunzig bzw. Thurm, in Schlunzig 3. Einfahrt links (Schild "zur Scheune"), nächste wieder links und dann an Kirche vorbei und nach 50 m das Haus rechts (08058 Schlunzig, Hauptstraße 12). Gewarnt wird vor neugierigen Pferden und freilaufenden Hühnern.

Am 10. November 2006 sind wir im Alten Gasometer Zwickau aufgetreten. Wir sind da zusammen mit der Band Coppelius am Start gewesen - wer die noch nicht kennt sollte sich das unbedingt ansehen. Skurriler Rock im Gehrock auf klassischen Instrumenten (Clarinetten, Cello, Kontrabass,...), mit Leuten die von sich behaupten, bereits mindestens 200 Jahre musikalisch unterwegs zu sein. Da können wir nicht ganz mithalten ;-)

Am 9. Februar 2007 haben wir in Chemnitz, im "Subway to Peter" gespielt. Ein angesagter Club - wir spielten mittelprächtig, hatten aber auch mit anderen Musikern zusammen noch einen schönen Abend.

Noch etwas aus der Historie: Am Anfang hieß die Experimentalband eigentlich "Eigentlich", und wir spielten mehr oder weniger in Sessions das, was uns gerade einfiel. Es war ein ständiger Wechsel von Musikern um einen harten Kern, und es wurde kein einziger fester Song daraus, außer vielleicht das Konzept "Krach auf A", das wir wiederholt zelebrierten. Mit dabei viel Percussion, Didgeridoo, Schlagzeug, Geige, Keyboard, selbstgebastelte Instrumente (der "Mörderbass") undsoweiterundsoweiter.
Irgendwann wurde daraus "Monotony 2000", und einzelne Songs nahmen mehr und mehr Gestalt an. Schließlich, nachdem wir auch schon einige Auftritte hatten, nahmen wir ein paar der Songs auf - da gibts also eine selbstgemixte CD. Ich war dort immer an Geige, Keyboard und "Special Effects" im Einsatz.

  (mal reinhören? -  hier klicken!)