Um 8:00 Uhr stand ich auf und packte alles zusammen. 9:45 Uhr fuhr ich los am Zeltplatz Esztergom, nahm die Straße 111, dann die Nr. 10. 11:00 Uhr erreichte ich Ürüm bei Budapest und baute mein Zelt dort auf dem Campingplatz auf. Trotz Abraten ("Budapest ist keine Stadt für Fahrräder") fuhr ich mit dem Rad nach Budapest weiter - es war nicht so einfach, in die Stadt zu kommen, aber die Donau entlang gibt es dort schon Radwege, und ich war so recht flexibel und schnell innerhalb der Stadt, so wie ich mir das gewünscht hatte. Etwa 1,5 Stunden brauchte ich bis ins Zentrum. Das Wetter war nicht besonders gut, es war bedeckt und ab und zu tröpfelte es etwas aus dem trüben Himmel. An einer S-Bahn-Haltestelle aß ich ein Stück Pizza, das recht gut war. Interessant fand ich ein Begrüßungsritual unter ein paar jungen Männern mit vielen Wangenküssen. 13:30 Uhr war ich dann in der Stadt. Beeindruckend ist deren Silhouette schon von weitem. Das Parlament sieht märchenhaft aus, der Königspalast monumental.
Ich radelte die Donau entlang, fing schöne Ausblicke ein, überquerte dann die Donau über eine der vielen Brücken und fuhr am anderen Ufer wieder zurück.
Budapest teilt sich in Buda und Pest, jedes an einem Donauufer. In Buda ist mehr Altstadt und Königspalast, in Pest pulsiert mehr das Großstadtleben. Da ich dummerweise nicht viel Geld mithatte, ging ich zur "Budapest Bank" und hob dort am Automaten ab - machte aber den Fehler, statt 4.000 Forint 40.000 Forint abzuheben. Etwas erschreckt tauschte ich sofort 30.000 Forint zurück in Euro (weil ich dachte so viel inländisches Geld nie und nimmer mehr zu brauchen) und ließ mir den restlichen 10.000er-Schein in kleinere Scheine wechseln. In Buda kletterte ich dann den Berg hinauf zur Matthias-Kirche, die auch wesentlich die Stadtsilhouette bestimmt, und zur Fischerbastei, die mit ihren seltsam geformten Türmchen ein Touristenmagnet ist. Mir fiel in einem Souvenirgeschäft denn auch ein besonders schön geschnitztes Schachspiel auf, das mir eigentlich zu teuer war, aber doch immer mehr reizte. Ich handelte es von 25.000 auf 22.000 Forint herunter. Letztlich zahlte ich dann in Euro - 93 Euro, mir war dabei schon etwas unwohl, weil ich eigentlich nicht so gut betucht für solcherlei Dinge bin. Aber große Schachfiguren suche ich schon seit Jahren für mein selbst gebautes Schachbrett - jetzt endlich habe ich was Passendes.
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Am Souvenirstand fragte ich auch nach dem Opernhaus - wollte einfach mal probieren ob ich dort etwas erleben könne. Das Opernhaus befindet sich nun wieder auf der anderen Seite, etwas weiter von der Donau weg. Gegen 19:00 Uhr kam ich dort an und war ganz knapp in der Zeit, da gerade zu dieser Zeit die Vorstellungen beginnen, so auch heute.
Das Haus war soweit ausverkauft, nur Plätze, auf denen man nichts sieht, waren noch frei, sogenannte Hörkarten. Ich kaufte so einen Platz, der peinlich wenig kostete und stellte mich dann hinter die Sitzreihen, von wo aus ich ausgezeichnet sah, oben, aus dem dritten Stock. Es war sehr sehr warm dort, aber auszuhalten. Gegeben wurde "Die Entführung aus dem Serail" von Mozart. Gesungen in deutscher Sprache, so dass ich bisweilen auch etwas verstand. Die Oper kam ohne Modernisierungsversuche daher, in richtig schöner, märchenhafter Kulisse und historischen Kostümen; es wurde ein wunderschöner Abend.
In der ersten Pause rief ich noch in Zwickau an, in der zweiten Pause aß ich etwas leckeres.
Auf dem Rückweg, nach der Oper, genoss ich die nächtliche Stadt mit den erleuchteten Gebäuden. An der Donaubrücke kam ich mit einer wirklich hübschen Ungarin ins Gespräch - wir sahen einem größeren Polizeiaufgebot zu, das sich um ein paar scheinbar wichtige Leute drehte. Ich hätte mir gewünscht noch länger mit ihr zu plaudern, aber es ergab sich nicht, war aber auch so sehr schön.
Der Rückweg war problemlos, ich brauchte nur eine reichliche Stunde für die 12 Kilometer, die Straße 10 stadtauswärts. Unterwegs aß ich an einem Stand noch einen Schaschlik - war recht lecker, gut gewürzt.
Ca. 0:15 Uhr war ich zurück, nach etwa 42 Fahrradkilometern insgesamt für diesen Tag.
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