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Peking:
Sommerpalast und Nachtzug-Fahrt nach Xian

Geschrieben am 14.09.2011 um 01:00

Um 9 Uhr gabs Frühstück, dann packten wir die Koffer und schossen schnell noch ein paar Fotos vom filmreifen Zimmer. 11 Uhr waren wir dann so weit und konnten auschecken - die Koffer ließen wir im Hotel.

... hier ein Stück von der güldenen Tapete.

Mit der U-Bahn, deren Linie 4 in der Nähe hält, fuhren wir 20 min lang in die Nähe vom Sommerpalast. Ansonsten lehnten wir Rikscha-Fahrten ja immer ab, aber diesmal ließen wir uns zum Eingangsbereich  der weitläufigen Anlage fahren. Sollten es am Anfang 20 Yuan sein, die uns der Fahrer anbot, waren es am Endpunkt natürlich 40 Yuan, weil es pro Person gemeint war. Aber immerhin, wir sind einmal Rikscha gefahren. Es war ein E-Mobil, der Fahrer musste nicht mal strampeln. Überhaupt gibt es hier sehr viele E-Fahrräder. Die sind hier mit um die 300 Dollar im Vergleich zu Deutschland sehr billig.

Den Sommerpalast erkundeten wir in die entgegengesetzte Richtung wie ich 2005 – erst die Brücke zur Insel, eine Überfahrt mit dem Boot zum steinernen Schiff, dann den Wandelgang entlang. Im Unterschied zur vorigen Reise war diesmal der zentrale Tempel geöffnet, und so kam ich endlich auch einmal zu diesem Highlight. Der Aufstieg war bombastisch, die Aussicht herrlich, trotz diesigem Wetter. Hat sich gelohnt, die China-Reise.

Heike ließ sich noch im Kaiserinnen-Kostüm fotografieren. Wir schleppen inzwischen schon eine ganze Menge Ballast herum, und werden ein Problem wegen des Koffergewichts bekommen, wenn es so weiter geht. Heute kam wieder eine schöne Tee-Tasse hinzu, und andere tolle Sachen.

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Gegen 16 Uhr gings wieder zur U-Bahn, und zurück in die Nähe unseres Hotels, wo noch unsere Koffer standen.Wir kauften für die Bahnfahrt beim Bäcker ein, und auch ein wenig Wasser. Dann setzten wir uns ins Hotel und aßen noch einige Litschies, bis uns 18 Uhr ein Fahrer zum Bahnhof brachte. Die Fahrt durch den Feierabendverkehr war auch wieder abenteuerlich, und außerdem gings an zahllosen Wolkenkratzern vorbei, die erstaunlich vielfältig gebaut waren - ganz eigene Charaktere. Es machte Spaß, da herumzufotografieren.

Der zentrale Bahnhof ist ein unglaublicher Komplex, mit einem Durchblick in der Front, und auf den Dächern traditionell gebauten Gebäuden nachempfunden. Bei der Größe kann man schnell Angst bekommen, den Überblick zu verlieren und den eigenen Zug nie im Leben zu finden. Das Ganze ist aber genial durchsichtig organisiert. Auf der relativ kleinen Fahrkarte steht die Zugnummer, in unserem Fall "Z19", der Name des Ziels in lateinischen Buchstaben und darüber in chinesischen Zeichen. Die Anzeigetafeln im Bahnhof zeigen dann schon mal die Zugnummer und die Abfahrtszeit (in arabischen Ziffern), sowie die Wartehalle.

Wir hatten Wartehalle 8, in der wie in allen anderen Hallen Sitzplätze und Stände mit Verpflegung vorhanden waren. Jede Wartehalle hat 4 Einlassbereiche, die je nach Zugtyp eine viertel oder wie bei unserem Nachtzug eine halbe Stunde vor Abfahrt geöffnet werden. Über jedem Einlassbereich steht die Abfahrtszeit, die Zugnummer und der Name des Zieles (allerdings diesmal in Chinesisch, da muss man genau hinsehen und mit der Fahrkarte vergleichen). Wir waren jedenfalls ruckzuck in der richtigen Wartehalle und uns felsenfest sicher, das richtige Tor zu erwischen. Nach dem Einlass ging es gleich auf den Bahnsteig, die Wagennummer war schnell gefunden, und der Sitzplatz ebenfalls. Wir hatten "Softsleeper" gebucht, das heißt, abgeschlossene Abteile mit nur 4 statt 6 Betten. Recht gemütlich, finden wir. Für früh haben wir Tee bestellt, der kommt 7 Uhr ans Bett.

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