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Guangzhou:
verrückte Einkaufsstraßen und Kanton-Tower

Geschrieben am 26.09.2011 um 06:09

Wieder Verständnis-Schwierigkeiten. Beim Auschecken in Sanya wollten wir um 8 Uhr ein Taxi rufen lassen, aber erhielten dann so eine Info, dass eine Straße gesperrt sei (gemeint war wohl die Straße hinterm Hotel) und Taxis erst ab 8:30 Uhr bestellt werden könnten. Wir könnten aber auch selbst an der Straße vorm Hotel ein Taxi ranwinken. Warum die das Taxi dann nicht vors Hotel holen können, war uns unklar. Irgendwie doof, wenn man sowieso etwas nervös ist wegen des Fluges und dann vor solche Rätsel gestellt wird. Wir stellten uns jedenfalls an die Straße, die Taxis waren sehr dünn gesäht, aber schließlich kamen gleich zwei, die uns mitnehmen wollten. Wir hatten jedenfalls genügend Zeit-Puffer, und kamen noch ganz entspannt zum Einchecken am Flughafen an.

In Guangzhou wurden wir am Flughafen abgeholt, und es gab eine abenteuerliche Fahrt erst mal auf einer Menge Hochstraßen, so dass wir gleich ein ganz anderes Gefühl für Stadt bekamen, dann durch das verstaute Zentrum zum Hotel, was den Fahrer ziemlich forderte an Koordinationsvermögen, bei der hier üblichen Fahrweise. Uns standen wieder einmal voraussehbar die Haare zu Berge. Es ist immer wieder erstaunlich, dass da nicht am laufenden Band Unfälle passieren. Manchmal wars echt knapp, aber der Fahrer hat das immer gut gemeistert. Respekt. Die Bahntickets für morgen nach Hongkong bekamen wir auch gleich vom Fahrer überreicht.

Das Hotel ist schon etwas älter, hat 23 Stockwerke - wir wohnen im 11. Stock und ganz nahe am Zentrum von Guangzhou gelegen. Super fanden wir, dass im Zimmer auch gleich Kartenmaterial lag, mit dem wir uns sehr gut in der Stadt orientieren konnten. Nach einem kurzen Ausruh-Schläfchen wollten wir den Hunger besänftigen und landeten in einem einfachen Restaurant mit großer Fülle an leckeren Gerichten. Das war erst mal was zum Wohlfühlen. Dann stürzten wir uns ins städtische Chaos und versuchten, ein wenig die Ladenstraßen zu erkunden. Als erstes fiel eine Ladenstraße auf, oder eher ein ganzes Gebiet, wo es hauptsächlich Gürtel gab, in allen Farben und Formen und Varianten, Laden an Laden, immer nur Gürtel Gürtel Gürtel. Unbegreiflich, wer das alles kaufen soll. Dann kamen wir durch ein Gebiet mit Lampen- und Leuchtreklame-Läden, gemischt mit Blumenläden. Kilometerweise buntes Leuchtzeug. Die Fußgängerzone, die wir dann erreichten, war mit Klamotten- und Schuhläden vollgestopft. Irgendwie haben wir keine Idee, wie das alles funktioniert - aber das mal zu sehen und zu erleben, fetzt. Wir bekamen dann in einem Kaufhaus auch noch einigen Tee zu kaufen, und waren auch ordentlich fußlahm.

Blick vom Hotel hinten raus

Gürtel, Gürtel, Gürtel

ganz chinesischer Stil - romantisch bis kitschig.

hier wachsen die Bäume aus den Geschäften raus - Hundertwasser hätte seine Freude.

Nach einer kurzen Flucht ins Hotel zogen wir dann los zum nächsten Ziel, dem Kanton-Tower. Das dritthöchste Gebäude der Welt. Uns fehlte etwas die Info, wie die Bedigungen da so sind, aber wir wollten da hoch. Gleichzeitig konnten wir gleich die Metro ausprobieren, auch als Übung für morgen, zum Transfer zum Bahnhof. Das System der Metro ist ähnlich günstig gelöst wie in Peking, die Preise sind nur etwas unterschiedlicher, ein klein wenig höher, aber keine Frage - die Metro ist überallhin am günstigsten. Das wissen dummerweise auch andere Leute, und so war das Ganze wahnsinnig überfüllt, ein übelstes Gewalze und Geschiebe. Die Orientierung fällt ansonsten ebenso leicht wie in Peking. Wir waren also ruckzuck vom Hotel aus in der Nähe vom Tower.

Inwischen war es schon dunkel, das Lichtspektakel um dieses insgesamt 600 m hohe Riesenungethüm und die umgebenden Wolkenkratzer begann gerade. Der Tower wird nicht nur schnöde illuminiert - nein, er wird in laufenden bunten Mustern gebadet, so wie einige andere Wolkenkratzer auch. Das Ganze wird so zu einer Lichtskulptur und wirkt regelrecht beweglich.

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Wenn man schon mal da ist, dann will man alles - wir nahmen also das teuerste Ticket von 260 Yuan pro Person und ließen uns oben auf der obersten Plattform mit der "Bubble Tram" einmal ganz am äußersten Rand eine Runde herumfahren, in ca. 450 m Höhe. Phantastisch, weil auch das ganze Gebiet unten mitmacht und um die Wette funkelt, einschließlich Scheinwerferballett und Feuerwerk.

Man muss nur aufpassen - das Ganze geht nur von 10 Uhr bis 21 Uhr, auch der "Spiderwalk", den man machen kann, dann kann man noch bis ca. 23 Uhr oben sein, aber die Extra-Aktionen fallen weg.

der Tower - von ferne

eine Pagode - auch schön, aber "winzig"

Wolkenkratzer mit "Krone"

Und hier die "Bubble-Tram"

man fährt so und guckt

... und alles wirkt irgendwie unwirklich

von unten kommt Lichtshow

und hier die gekrönten Wolkenkratzer - von oben

der Wolkenkratzer nebenan wird auch ganz herrlich animiert - mal rot, mal blau, mal grün, und immer mit edlen güldenen Streifen.

... hier isser gerade grün

von innen gibts auch klasse Ausblicke

... man blickt hier immer durchs Gestänge.

Hier noch mal der ganze Tower - die bunten Muster laufen fließend von unten nach oben, die Farbe wechselt ständig, und das bei dieser Größe...
Der eigentliche Turm mit Fahrstühlen, drehbaren Restaurants und Ausblicks-Plattformen liegt innerhalb des in sich verdrehten Gestänges. Die Bubble-Tram fährt an der obersten Kante entlang, und darüber kommt nur noch die Antenne, die das Ganze auf 600 Meter bringt.

Wir waren dann mittels Metro (die fährt auch nur bis kurz vor 24 Uhr, wie in Peking) auch schnell wieder im Hotel, und morgen gehts wieder zeitig raus.

Rund um den Kanton-Tower gibts auch noch ein Video (Flash-Player muss funktionieren - das Video ist über 10 min lang und 35,7 MB groß):

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