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Die Zeit in Saigon ist schon wieder zuende - man könnte hier noch so Vieles entdecken, aber es geht weiter ins Mekong-Delta. Vielleicht komme ich ja mal wieder und fotografiere ausgiebig die verschiedenen Typen auf den Motor-Rollern, oder die verrückten Häuserfronten oder Läden - mit viel Zeit und Ruhe. In den wenigen Tagen hier wird man einfach erst einmal überrollt von Eindrücken, die geordnet werden wollen.
8:30 Uhr fuhren wir also mit dem Bus ab nach Ben Tre - mit gepackten Koffern. Auf der Fahrt von etwa 2 Stunden hat unser Reiseleiter wieder jede Menge über Land und Leute erzählt.
Der Mekong gehört zu den 10 längsten Flüssen der Welt, 4500 km ist er lang, durchquert 5 Länder, und trägt in Vietnam den Name "9 Drachen-Fluss" wegen der 9 Flussarme des Deltas. Durch das Mekong-Delta gehört Vietnam zu den Ländern mit dem höchsten Reisexport - ist da die Nr. 2. Drei mal im Jahr ernten sie hier Reis, statt nur 2x wie im übrigen Land. Die Fernstraße 1 führt von Hanoi bis ins Mekongdelta, die Vietnamesen sind stolz auf diese Straßenverbindung, auch wenn es manchmal ganz schön stockt.
Unterwegs gab es natürlich wieder jede Menge Eindrücke - ein Elektriker war zu sehen, wie er mit einer Stange Stromkabel in die Kabeltrasse am Straßenrand einfädelt. Auf den Feldern und auch direkt neben Häusern gibt es Gräber - es ist nicht vorgeschrieben, wo man seine Verwandten beerdit, es kann also auch im Garten oder auf dem Feld sein. In Vietnam gibt es eine Mixreligion, der immerhin 2 Millionen Mitglieder anhängen, und die verschiedene Teile aus den Weltreligionen verbindet. Die Gebäude sehen oft wie christliche Kirchen aus, aber es gibt da eben auch Anteile aus Buddhismus, Christentum, Islam und weiteren bunten Zutaten. Natürlich ist das wieder mal die einzige Religion, die wirklich wahr ist...
Es gibt ausgedehnte Pflanzungen von Eukalyptusbäumen zur Entgiftung des Bodens - offenbar entziehen die Bäume der Umgebung das hässliche Zeug, das vom Krieg übrig geblieben ist.
11:15 Uhr kamen wir in Ben tre an. Mit dem Boot ging es los, und es gab verschiedene Stationen - eine Ziegelfabrik, eine Kokusnuss-Bonbonfabrik mit Schnapsverkostung und hohen Ausgaben für Kosmetik. Dann war eine "Rikschafahrt" angesagt - das war allerdings eher ein Motorrad-getriebener Wagen mit auf einer Ladefläche aufgeschraubten Sitzen, der rasant über schmale Wege bretterte, dass einem Hören und Sehen verging.
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Mittagessen gab es dann in ländlicher Umgebung, mit toll zubereitetem Fisch. Später dann rumpelte nebenan laute Musik los - es ist Sonnabend, und die jungen Männer, bei denen jetzt die Arbeitswoche vorbei ist, trinken Bier und lassen sich von ihren Frauen bedienen.
Weiter ging es dann mit einer Bootsfahrt im 4er-Boot, durch herrliche Landschaft. Am Bus waren wir dann wieder ungefähr 16:30 Uhr zurück.
Bis zum Hotel waren 2 Stunden Fahrt ,angesagt, nach 2 Stunden schätzte ich, es werden mindestens 3 Stunden - das klappte in etwa. Es war einfach viel Verkehr auf der Strecke. Unterwegs erhielt ich eine SMS von der Schwiegermutter, dass der Blogg stoppt - tja, es ist eben etwas kniffelig, dran zu bleiben bei dieser Sache, wenn man nebenbei noch eine ganze Menge erlebt.
19:30 Uhr kamen wir an in Can Tho, dort gibt es eine 3-km-Brücke, und 1,5 Mio Einwohner. Unser Hotel war das "Iris-Hotel", wir wohnten im 6. Stock.
Uns erreichte auch die Information, für das Visum werden 64 Dollar (keine Euro) benötigt - keine Ahnung wo wir die herbekommen. Das Hotel hat kein Geld zum Tauschen, und Sonntag ist die Bank zu.
Wir liefen also los mit dem Navigationsgerät, erst mal die Straße vorm Hotel entlang - da gibt es dann ein kleines Häuschen der Vietbank. 1.500.000 Dong hebe ich ab, mit Visakarte - bin gespannt welcher Wechselkurs das wird - dieBeschreibung im Automat ist in Englisch, und ich wähle etwas mit dem Wort "Zufallskurs" - frage mich noch kurz ob ich da jetzt Lotto spiele - ich glaube aber das ist richtig für niedrige Gebühren.
Laut Navi ist das Zentrum in der Nähe von einem Teich, dort finden wir endlich etwas zu essen. Wieder ist es so, dass am Restaurant verschiedene Lebenskünstler vorbeiziehen und etwas verkaufen, betteln oder Musik machen. Diesmal geben wir sogar mal etwas an einen Musiker. Zu essen gabs Schweine- und Rindfleisch - Heikes Rindfleisch war wohl sehr lecker, aber mein Schwein war wieder so typisch uneuropäisch zerhackt mit allen Knöchelchen und Fett und Sehnen - das lässt sich einfach schlecht essen. 0:00 Uhr waren wir dann zurück am Hotel.
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